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Nachhaltigkeit im Zweitmarkt: Dr. Wolfgang Wiesmann über Umweltfaktoren und Rendite

Last updated on 11. Dezember 2024

Dr. Wolfgang Wiesmann ist erfahrener Rechtsanwalt und Steuerberater mit über 25 Jahren Expertise im Bereich Immobilien und nachhaltige Investments. Er ist Mitbegründer und Vorsitzender des Aufsichtsrats der HTB Hanseatische Fondshaus GmbH, die auf die Themen Zweitmarktfonds und nachhaltige Immobilieninvestitionen spezialisiert ist.

Bei Immobilieninvestitionen gewinnt Nachhaltigkeit zunehmend an Bedeutung, da Investoren immer mehr Wert auf umweltfreundliche Strategien legen. Auch auf dem Zweitmarkt für Fondsanteile rücken ökologische Kriterien in den Fokus, da sie Einfluss auf die Rendite und das Risikoprofil von Fonds haben.

Umweltfaktoren als Renditetreiber im Zweitmarkt

Nachhaltige Investitionen erweisen sich immer häufiger als renditestark – auch auf dem Zweitmarkt. Eine wichtige Rolle spielen dabei umweltfreundliche Gebäudestandards wie energieeffiziente Heizsysteme, Dämmungen und der Einsatz erneuerbarer Energien. Solche Merkmale tragen nicht nur zur Senkung der Betriebskosten bei, sondern steigern oft auch den Marktwert des Fonds.

Die gemeinten Gebäude erkennt man an Zertifizierungen wie LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) oder DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen). Diese Standards weisen auf die ökologische Qualität der Immobilien hin und steigern ihre Attraktivität für Investoren. Denn viele Anleger sind bereit, höhere Preise für Fondsanteile zu zahlen, wenn die Immobilien nachweislich umweltfreundlich sind. Auch Mieter bevorzugen zunehmend nachhaltige Gebäude, was die Vermietungsquoten erhöht und das Risiko ungenutzter Flächen senkt.

Nachhaltige Fondsstrategien: Ein Langfristiger Wertzuwachs

Nachhaltige Fondsstrategien zielen darauf ab, in Immobilien zu investieren, die umweltschonend und sozial verantwortlich betrieben werden. Diese Ansätze kommen auf dem Zweitmarkt zunehmend besser an, weil sie langfristige Wertsteigerungen und stabile Renditen versprechen. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil liegt auch darin, dass umweltfreundliche Immobilien weniger stark von gesetzlichen Umweltauflagen betroffen sind und so potenzielle Kostenrisiken vermeiden.

Investoren, die Fondsanteile mit nachhaltigen Immobilien erwerben, profitieren von der Wertsteigerung, die sich aus ökologischen Verbesserungen ergibt. Zum Beispiel können Maßnahmen zur Energieeinsparung oder zur Verringerung von CO₂-Emissionen die Betriebskosten senken und den Immobilienwert erhöhen. Auf dem Zweitmarkt zeigt sich daher, dass Fondsanteile mit umweltfreundlichen Immobilien oft gefragter sind und zu höheren Preisen gehandelt werden.

Wachsende Nachfrage nach ESG-konformen Investitionen

ESG-Kriterien sind längst nicht mehr nur ein Nebenaspekt, sondern stellen für viele Investoren das zentrale Entscheidungskriterium dar. Besonders im Immobilienbereich gelten ESG-konforme Fonds als zukunftssicher, da sie auf umweltfreundliche Technologien und soziale Verantwortung setzen.

Am Zweitmarkt für Immobilienfonds zeigt sich dieser Trend in einer stärkeren Nachfrage nach Fondsanteilen, die ESG-Kriterien erfüllen. Umweltorientierte Fonds versprechen nicht nur stabile Renditen, sondern auch eine geringere Abhängigkeit von künftigen regulatorischen Änderungen, da sie bereits jetzt ökologische Standards einhalten.

Regulierung und Markttrends als Einflussfaktoren

Die zunehmende regulatorische Kontrolle und der gesellschaftliche Druck, nachhaltige Standards einzuhalten, verstärken die Bedeutung von Umweltkriterien am Zweitmarkt. In Europa beispielsweise sorgt die EU-Taxonomie dafür, dass nur Investitionen als „grün“ eingestuft werden, die bestimmte Umweltauflagen erfüllen. Solche Regelungen tragen dazu bei, dass nachhaltige Fondsanteile auf dem Zweitmarkt bevorzugt nachgefragt werden. Käufer auf dem Zweitmarkt sehen in ESG-konformen Fonds zunehmend eine Möglichkeit, ihre Anlagen abzusichern und zugleich umweltbewusst zu investieren.

Herausforderungen nachhaltiger Fondsstrategien im Zweitmarkt

Trotz der Vorteile nachhaltiger Fondsstrategien gibt es auch Herausforderungen, insbesondere im Zweitmarkt. Nachhaltige Projekte erfordern häufig höhere Anfangsinvestitionen, was zu einer späteren Wertsteigerung führen kann. Investoren könnten zunächst zögern, Fondsanteile zu erwerben, deren Rendite nicht sofort ersichtlich ist. Ein weiteres Problem ist die begrenzte Verfügbarkeit von nachhaltigen Fondsanteilen auf dem Zweitmarkt. Da viele Anleger langfristig an nachhaltigen Fonds festhalten, sind solche Anteile weniger oft verfügbar, was die Preise treiben kann.

Nachhaltige Fondsanteile als zukunftssichere Investition

Die Entwicklung deutet darauf hin, dass der Zweitmarkt für nachhaltige Fondsanteile in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Investoren schätzen zunehmend den Mehrwert umweltfreundlicher Strategien und erkennen das langfristige Potenzial von Fonds mit ESG-Fokus. Die Aussicht auf Wertsteigerungen und die Absicherung gegen zukünftige Umweltauflagen machen nachhaltige Fondsanteile zu einer attraktiven Option.

Für Anleger, die den Zweitmarkt als Investitionsmöglichkeit nutzen, ist es daher sinnvoll, gezielt nach Fondsanteilen zu suchen, die umweltfreundliche und soziale Kriterien berücksichtigen. Diese bieten nicht nur Renditechancen, sondern tragen auch zum positiven Wandel bei. Langfristig wird erwartet, dass nachhaltige Fondsanteile eine bedeutende Rolle in Portfolios einnehmen und dazu beitragen, diese grüner und zukunftsfähiger zu gestalten.

 

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